Ebenen der Heilung

THERAPEUTISCHER SINN VON TÄTOWIERUNGEN

 

Die Nadel überwindet die Grenze, die unser Inneres vom Außen trennt: die Haut. Dies ist bei allen Tätowierungen gleich - individuell könnte es komplexer kaum sein.

Tattoomotive spiegeln ihre Bedeutung meistens durch ihren Symbolcharakter wieder und können so sehr einfach wirken. Doch es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass da noch mehr ist. Ich habe schon sehr viele Leute sagen hören, dass sie sich nach dem Tätowieren „mehr wie sie selbst“ fühlen und das hat viele Gründe:

 

Seelische Beweggründe:

  • Symbole nutzen um spezielle Themen zu integrieren

  • eine neue Rüstung anlegen

  • Schmerzerfahrung machen und erleben, hingeben, dass man es überstehen kann; Kontrollerfahrung "Stop" sagen

  • Heilerfahrung machen, sich nach der Tätowierung um sich kümmern

  • Verletzungen oder Narben kaschieren

  • Gefühlsbilder: Von Kindern oder Familienangehörigen gezeichnete Bilder, Unterschriften oder Kritzeleien sollen nicht schön aussehen, hier geht es um das Bild an sich. Hier sehe ich den Ansatz, der mit der Kunsttherapie vereinbar sein kann

 

Geistige Beweggründe:

  • sich jemandem anvertrauen, Kontrolle abgeben

  • einige Zeit im Zentrum der Aufmerksamkeit sein

  • jemanden zum reden haben – seltssamer, traurigerweise ist das schon öfter als Grund genannt worden, als mir lieb wäre. Die Welt brauch mehr Therapeuten und wenn Tätowierer sowieso schon Therapeuten sind, warum den Kreis dann nicht schließen und uns vereinen?

 

Körperliche Beweggründe: Endorphine und andere positiv wirkende Hormone werden während der Entwicklung und das ganze weitere Leben lang ausgeschüttet, wenn das Tattoo alle Erwartungen erfüllt.